Wie kommt Histamin in den Wein?

Wie kommt Histamin in den Wein?

Ursprung von Histamin im Wein

Histamin ist eine Substanz, die natürlicherweise in vielen Lebensmitteln vorkommt, darunter auch Wein. Es entsteht während des Gärungsprozesses, wenn Histidin, eine natürliche Aminosäure, durch Bakterien oder Hefen in Histamin umgewandelt wird. Dieser Prozess kann sowohl während der Weinherstellung als auch während der Lagerung stattfinden.

Bakterielle Aktivität

Eine der Hauptursachen für Histamin im Wein ist die Aktivität bestimmter Bakterien während des Gärungsprozesses. Insbesondere Milchsäurebakterien können Histidin in Histamin umwandeln. Diese Bakterien können in den Trauben selbst oder in den Gärbehältern vorkommen. Wenn die Trauben nicht ordnungsgemäß gereinigt werden oder wenn die Gärbehälter nicht ausreichend sterilisiert sind, können sich diese Bakterien vermehren und Histamin produzieren.

Hefen und Histaminbildung

Auch Hefen können zur Bildung von Histamin im Wein beitragen. Bestimmte Hefestämme sind dafür bekannt, Histamin aus Histidin freizusetzen. Wenn während der Gärung eine hohe Anzahl dieser Hefen vorhanden ist, kann dies zu einer erhöhten Histaminproduktion führen. Die Wahl der Hefestämme und die Kontrolle ihrer Vermehrung können daher einen Einfluss auf den Histamingehalt des Weins haben.

Einfluss der Lagerung

Auch die Lagerung des Weins kann zur Histaminbildung beitragen. Wenn der Wein nicht richtig gelagert wird, kann dies die Vermehrung von Bakterien und Hefen begünstigen, die Histamin produzieren. Eine unsachgemäße Lagerung bei zu hohen Temperaturen oder in feuchten Umgebungen kann dazu führen, dass sich diese Mikroorganismen vermehren und Histamin freisetzen.

Verarbeitungstechniken

Bestimmte Verarbeitungstechniken, wie zum Beispiel die Mazeration der Trauben, können ebenfalls die Freisetzung von Histamin begünstigen. Während der Mazeration können Enzyme Histidin in Histamin umwandeln. Je länger die Mazeration dauert, desto höher kann der Histamingehalt des Weins sein.

FAQs zum Thema „Wie kommt Histamin in den Wein?“

1. Ist Histamin in allen Weinsorten enthalten?

Histamin kann in allen Weinsorten vorkommen, unabhängig von der Art des Weins. Die Menge an Histamin kann jedoch je nach Herstellungsprozess und Lagerungstechniken variieren.

2. Kann man den Histamingehalt im Wein reduzieren?

Ja, es gibt verschiedene Methoden, um den Histamingehalt im Wein zu reduzieren. Dazu gehören die Verwendung von Hefestämmen, die weniger Histamin produzieren, sowie sorgfältige Hygienepraktiken während der Weinherstellung und Lagerung.

3. Verursacht Histamin im Wein allergische Reaktionen?

Ja, Histamin kann bei empfindlichen Personen allergische Reaktionen auslösen. Typische Symptome sind Kopfschmerzen, Hautausschläge, Rötungen und Magen-Darm-Beschwerden. Menschen mit bekannten Histaminintoleranzen sollten den Konsum von histaminreichen Lebensmitteln, einschließlich Wein, vermeiden.

4. Gibt es Weinsorten, die weniger Histamin enthalten?

Es gibt keine spezifischen Weinsorten, die grundsätzlich weniger Histamin enthalten. Der Histamingehalt kann von Wein zu Wein unterschiedlich sein, auch innerhalb derselben Sorte. Eine sorgfältige Auswahl der Weine und möglicherweise eine Beratung durch einen Experten können helfen, Weine mit niedrigerem Histamingehalt zu finden.

5. Welche Auswirkungen hat Histamin auf den Geschmack des Weins?

Histamin kann den Geschmack des Weins beeinflussen. Ein hoher Histamingehalt kann zu einem unangenehmen „vergorenen“ oder „faulen“ Geschmack führen. Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass nicht alle Weintrinker empfindlich auf Histamin reagieren und dass der Geschmack von Wein von vielen anderen Faktoren abhängt.

Verfasst von David

David Reisner lädt seine Gäste gerne zu einem Glas Wein ein, um in angenehmer Atmosphäre über aktuelle Themen und Ideen zu plaudern. Hier im Wein Ratgeber sammelt er verschiedene Antworten, Tipps und Ideen rund um Weine - lasse dich jetzt inspirieren und informiere dich zu den wichtigsten Fragen & Antworten rund um Wein.