Welcher Wein ist Spätlese?
Spätlese ist eine Bezeichnung für eine Qualitätsstufe von Wein und stammt aus dem deutschen Weinrecht. Sie gibt Auskunft über den Reifegrad der Trauben zum Zeitpunkt der Lese. Der Begriff „Spätlese“ bedeutet wörtlich übersetzt „später Lese“ und bezieht sich darauf, dass die Trauben für diese Weine später als für andere Qualitätsstufen geerntet werden.
Reife der Trauben
Spätlese-Weine werden aus Trauben hergestellt, die eine höhere Reife erreicht haben als Trauben für andere Qualitätsstufen. Die Trauben für Spätlese-Weine werden länger am Rebstock gelassen, um eine bessere Aromenentwicklung und höhere Zuckerkonzentration zu ermöglichen. Die späte Lesezeit führt dazu, dass die Trauben überreif werden und einen höheren Zuckergehalt entwickeln.
Zucker- und Alkoholgehalt
Der höhere Zuckergehalt der spät gelesenen Trauben hat Auswirkungen auf den Alkoholgehalt des Weins. Während der Gärung wird der Zucker in Alkohol umgewandelt, wodurch Spätlese-Weine in der Regel einen höheren Alkoholgehalt aufweisen als Weine anderer Qualitätsstufen. Der Geschmack von Spätlese-Weinen ist oft fruchtig, süß und vollmundig.
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Qualitätsstufen
Spätlese ist eine Qualitätsstufe innerhalb des deutschen Weinrechts und wird durch die Oechsle-Waage gemessen, die den Zuckergehalt des Mosts angibt. Die Oechsle-Werte für Spätlese variieren je nach Weinbaugebiet und Rebsorte. In der Regel liegt der Mindest-Oechsle-Wert für Spätlese bei 85° bis 95°.
Rebsorten
Spätlese-Weine können aus verschiedenen Rebsorten hergestellt werden, darunter Riesling, Gewürztraminer, Silvaner und Spätburgunder. Jede Rebsorte hat ihren eigenen Charakter und beeinflusst den Geschmack des Weins. Riesling-Spätlesen sind zum Beispiel bekannt für ihre fruchtige Säure und ihre Zitrus- und Pfirsicharomen.
FAQs zum Thema „Welcher Wein ist Spätlese?“
Was ist der Unterschied zwischen Spätlese und Auslese?
Der Unterschied zwischen Spätlese und Auslese liegt in der Reife der Trauben zum Zeitpunkt der Lese. Spätlese-Weine werden aus spät gelesenen Trauben hergestellt, während Auslese-Weine aus selektiv gelesenen Trauben gemacht werden. Auslese-Weine haben in der Regel einen höheren Zuckergehalt als Spätlese-Weine und sind süßer und konzentrierter im Geschmack.
Kann man Spätlese-Weine auch trocken trinken?
Ja, Spätlese-Weine können auch trocken ausgebaut werden. Die Bezeichnung „Spätlese“ bezieht sich nur auf den Reifegrad der Trauben zum Zeitpunkt der Lese, nicht auf den Geschmack des Weins. Es gibt sowohl trockene als auch liebliche Spätlese-Weine, je nachdem, wie der Winzer den Wein ausgebaut hat.
Welche Speisen passen gut zu Spätlese-Weinen?
Spätlese-Weine eignen sich gut als Begleitung zu verschiedenen Speisen. Die süße Frucht und die hohe Säure des Weins machen ihn zu einer guten Ergänzung zu scharfen oder würzigen Gerichten. Spätlese-Weine passen auch gut zu Desserts, Käse und Foie Gras. Es ist wichtig, die Geschmacksintensität des Weins mit der Intensität der Speisen abzustimmen, um eine harmonische Kombination zu erreichen.
Kann man Spätlese-Weine lange lagern?
Ja, viele Spätlese-Weine können gut gelagert werden und entwickeln im Laufe der Zeit komplexe Aromen. Die hohe Säure und der hohe Zuckergehalt des Weins sorgen für eine gute Haltbarkeit. Bei richtiger Lagerung können Spätlese-Weine oft mehrere Jahrzehnte gelagert werden. Es ist jedoch wichtig, die Lagerbedingungen (Temperatur, Luftfeuchtigkeit) zu beachten, um eine optimale Alterung des Weins zu gewährleisten.
Gibt es auch Spätlese-Weine aus anderen Ländern außer Deutschland?
Ja, der Begriff „Spätlese“ wird nicht nur in Deutschland verwendet. Viele Weinregionen in anderen Ländern haben ihre eigenen Bezeichnungen für Weine, die aus spät gelesenen Trauben hergestellt werden. Beispiele dafür sind Late Harvest in den Vereinigten Staaten, Vendange Tardive in Frankreich und Late Harvest in Chile. Diese Weine haben ähnliche Charakteristika wie deutsche Spätlese-Weine, können aber je nach Weinbaugebiet und Rebsorte Unterschiede aufweisen.