Was bedeutet beim Wein Appassimento?
Definition
Beim Wein beschreibt der Begriff „Appassimento“ eine spezielle Technik zur Herstellung von Weinen, insbesondere in Italien. Der Begriff stammt aus dem Italienischen und bedeutet wörtlich übersetzt „das Austrocknen“. Bei dieser Methode werden die Trauben vor der Vinifikation (dem Gärungsprozess) einer längeren Trocknungsperiode ausgesetzt. Dadurch verlieren die Trauben einen Teil ihres Wassergehalts und konzentrieren ihre Aromen und Geschmacksstoffe.
Der Prozess
Bei der Appassimento-Methode werden die Trauben auf speziellen Holzgestellen oder in gut belüfteten Räumen ausgelegt, damit sie möglichst lange und gleichmäßig trocknen können. Die Trocknungsperiode kann je nach Weinstil und gewünschter Konzentration der Aromen mehrere Wochen bis hin zu mehreren Monaten dauern. Während dieser Zeit verlieren die Trauben etwa 30-50% ihres ursprünglichen Gewichts.
Auswirkungen auf den Wein
Durch die Trocknung konzentrieren sich die Inhaltsstoffe in den Trauben, vor allem Zucker, Säure und Polyphenole. Der Zuckergehalt steigt an, während das Verhältnis von Säure zu Zucker abnimmt. Dies führt zu vollmundigeren, süßeren Weinen mit einer höheren Alkoholkonzentration. Die erhöhte Konzentration von Polyphenolen, insbesondere Tannine, verleiht den Weinen eine intensivere Farbe, mehr Struktur und einen komplexeren Geschmack.
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Verwendung der Appassimento-Methode
Die Appassimento-Technik wird vor allem in Italien angewandt, insbesondere in den Regionen Venetien und Apulien. Dort ist sie für die Herstellung von Amarone, Recioto und Ripasso Weinen bekannt. Amarone ist ein vollmundiger, kräftiger Rotwein mit Aromen von getrockneten Früchten, Gewürzen und Schokolade. Recioto ist ein süßer, dessertartiger Wein, der sich besonders gut mit Schokolade oder Käsepaarungen eignet. Ripasso hingegen ist ein Rotwein, der durch eine zweite Gärung auf den Trestern (den Rückständen der Amarone-Produktion) eine zusätzliche Tannin- und Aromenstruktur erhält.
FAQs zum Thema „Was bedeutet beim Wein Appassimento?“
1. Welche Traubensorten eignen sich am besten für die Appassimento-Methode?
Die Appassimento-Methode wird typischerweise mit Traubensorten wie Corvina, Rondinella und Molinara für Rotweine und Garganega für Weißweine durchgeführt. Diese Sorten sind in den Regionen Venetien und Apulien weit verbreitet.
2. Wie lange dauert die Trocknungsperiode bei der Appassimento-Methode?
Die Dauer der Trocknungsperiode hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der gewünschten Konzentration der Aromen und dem Weinstil. In der Regel dauert die Trocknung jedoch mehrere Wochen bis hin zu mehreren Monaten.
3. Kann man die Appassimento-Methode auch außerhalb von Italien anwenden?
Obwohl die Appassimento-Methode vor allem in Italien angewendet wird, gibt es auch Weingüter außerhalb Italiens, die diese Technik nutzen. Allerdings ist der Begriff „Appassimento“ geschützt und darf nur für Weine verwendet werden, die in Italien hergestellt wurden.
4. Welche Geschmacksprofile sind typisch für Weine, die mit der Appassimento-Methode hergestellt wurden?
Weine, die mit der Appassimento-Methode hergestellt wurden, zeichnen sich oft durch Aromen von getrockneten Früchten wie Rosinen, Datteln und Pflaumen aus. Sie können auch Noten von Gewürzen, Schokolade und Kaffee aufweisen. Im Allgemeinen sind sie vollmundig, süßlich und haben eine intensive Farbe.
5. Kann man Weine, die mit der Appassimento-Methode hergestellt wurden, lagern?
Ja, viele Weine, die mit der Appassimento-Methode hergestellt wurden, sind hervorragende Lagerweine. Durch den Trocknungsprozess und die Konzentration der Inhaltsstoffe haben sie oft ein hohes Alterungspotenzial. Die reichhaltigen Aromen und die Tanninstruktur können sich im Laufe der Zeit weiter entwickeln und zu einem komplexeren Geschmackserlebnis führen.
