Wie entsteht Histamin im Wein?

Wie entsteht Histamin im Wein?

Hintergrund

Histamin ist eine biogene Amine, das natürlicherweise in verschiedenen Lebensmitteln vorkommt. Es wird auch im Wein gebildet, besonders während des Gärungsprozesses. Histamin kann bei manchen Menschen allergische Reaktionen auslösen, wie Kopfschmerzen, Hautrötungen oder Atembeschwerden. Die genaue Entstehung von Histamin im Wein ist komplex und hängt von verschiedenen Faktoren ab.

1. Histaminbildung durch mikrobielle Aktivität

Während der alkoholischen Gärung wandeln Hefen den Zucker im Traubensaft in Alkohol um. Dabei können bestimmte Hefestämme, insbesondere Milchsäurebakterien, Histamin produzieren. Diese Bakterien können in den Trauben, auf den Traubenschalen oder im Keller des Weinguts vorkommen. Wenn die Bedingungen für diese Bakterien günstig sind, können sie histaminbildende Enzyme freisetzen und die Bildung von Histamin im Wein fördern.

2. Einfluss der Traubensorte

Die Histaminbildung im Wein hängt auch von der Traubensorte ab. Einige Traubensorten, wie beispielsweise Riesling oder Chardonnay, enthalten von Natur aus weniger Histamin bildende Enzyme. Andere Sorten, wie beispielsweise Merlot oder Cabernet Sauvignon, können dagegen eine höhere Konzentration an diesen Enzymen aufweisen und somit die Histaminbildung begünstigen.

3. Einfluss der Weinbereitung

Die Art und Weise, wie der Wein hergestellt wird, kann ebenfalls die Histaminbildung beeinflussen. Eine längere Maischestandzeit oder eine längere Lagerung auf der Hefe können die Aktivität der histaminbildenden Bakterien fördern und somit die Histaminbildung erhöhen. Zudem können unsaubere Kellerbedingungen oder eine unzureichende Hygiene während des gesamten Herstellungsprozesses die Kontamination mit histaminbildenden Bakterien begünstigen.

4. Histaminabbau durch Weinreifung

Es ist wichtig zu beachten, dass sich Histamin im Laufe der Weinreifung abbauen kann. Durch die längere Lagerung des Weins können Enzyme und andere chemische Reaktionen dazu führen, dass das Histamin zerfällt und somit der Histamingehalt im Wein reduziert wird. Daher können ältere Weine oft eine niedrigere Histamin-Konzentration aufweisen als junge Weine.

5. Auswirkungen auf den Histamingehalt im Körper

Es ist wichtig anzumerken, dass der Konsum von Wein nicht zwangsläufig zu allergischen Reaktionen aufgrund von Histamin führt. Der Histamingehalt im Wein ist in der Regel relativ niedrig, und viele Menschen können ihn ohne Probleme konsumieren. Das Risiko von allergischen Reaktionen ist eher bei Personen erhöht, die empfindlich auf Histamin reagieren oder bereits an einer Histaminintoleranz leiden.

FAQs zum Thema Wie entsteht Histamin im Wein?

1. Kann ich Histamin im Wein durch spezielle Anbau- oder Herstellungsmethoden vermeiden?

Es gibt verschiedene Faktoren, die die Histaminbildung im Wein beeinflussen können, wie die Wahl der Traubensorte, die Sauberkeit des Weinkellers und die Dauer der Weinreifung. Allerdings ist es schwierig, Histaminbildung vollständig zu vermeiden, da es ein natürlicher Bestandteil des Gärungsprozesses ist. Es gibt jedoch Weine, bei denen der Histamingehalt in der Regel niedriger ist, wie beispielsweise Weißweine oder Weine aus bestimmten Traubensorten.

2. Wie erkenne ich, ob ein Wein viel Histamin enthält?

Es ist nicht möglich, den Histamingehalt eines Weins durch bloßes Probieren festzustellen. Um den Histamingehalt zu bestimmen, müsste eine Laboranalyse durchgeführt werden. Es gibt jedoch einige Anhaltspunkte, die auf einen höheren Histamingehalt hinweisen können, wie beispielsweise eine längere Maischestandzeit, eine längere Lagerung auf der Hefe oder unsaubere Kellerbedingungen.

3. Kann ich als Histamin-Allergiker oder Histaminintoleranter Wein konsumieren?

Die Verträglichkeit von Wein bei Histamin-Allergikern oder Histaminintoleranten kann von Person zu Person unterschiedlich sein. Einige Menschen reagieren empfindlicher auf Histamin als andere. Es ist empfehlenswert, individuell auszutesten, wie der Körper auf den Konsum von Wein reagiert. Es kann auch hilfreich sein, Weine mit niedrigerem Histamingehalt zu wählen oder sich von einem Arzt oder Ernährungsberater beraten zu lassen.

4. Kann ich den Histamingehalt im Wein durch Dekantieren reduzieren?

Nein, das Dekantieren hat keinen Einfluss auf den Histamingehalt im Wein. Histamin ist ein Stoff, der chemisch mit dem Wein verbunden ist und nicht durch den Kontakt mit Sauerstoff oder das Dekantieren abgebaut werden kann. Der Histamingehalt bleibt daher nach dem Dekantieren unverändert.

5. Gibt es Weine, die generell weniger Histamin enthalten?

Es gibt keine Weinsorte, die generell weniger Histamin enthält. Der Histamingehalt kann von Wein zu Wein variieren, abhängig von verschiedenen Faktoren wie Traubensorte, Herstellungsprozess und Reifungsdauer. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass Weißweine im Allgemeinen weniger Histamin enthalten als Rotweine. Zudem können bestimmte Traubensorten wie Riesling oder Chardonnay einen niedrigeren Histamingehalt aufweisen.

Verfasst von David

David Reisner lädt seine Gäste gerne zu einem Glas Wein ein, um in angenehmer Atmosphäre über aktuelle Themen und Ideen zu plaudern. Hier im Wein Ratgeber sammelt er verschiedene Antworten, Tipps und Ideen rund um Weine - lasse dich jetzt inspirieren und informiere dich zu den wichtigsten Fragen & Antworten rund um Wein.